KRANKHEITSBILDER FRAUENHEILKUNDE
- Die häufigsten Erkrankungen im Schambereich sind die Feigwarzen (Kondylome). Diese Warzen entstehen durch ein HPV-Virus und können je nach Ausdehnung und Größe sowohl konservativ mit Salbe oder Flüssigkeit behandelt werden als auch operativ.
- Die nächsthäufigste Erkrankung im Schambereich sind Entzündungen bis zu chronischer Abszessbildung, die so genannten Akne inversa. Diese Entzündungen müssen meist operativ behandelt werden.
- Selten sind bösartige Erkrankungen des Schambereichs, die wir je nach Ausdehnung operieren oder mit den Kollegen der Onkologie und der Strahlentherapie zusammen behandeln
- Die häufigsten Erkrankungen der Gebärmutter sind gutartige Muskelgeschwülste der Gebärmutterwand, die so genannten Myome. Weltweit treten diese Myome bei bis zu einem Drittel der Frauen auf. Myome müssen nur dann behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursachen oder wenn sie wachsen Ausführliche Informationen zur Behandlung finden Sie auf den Seiten des Myom-Zentrums.
- Polypen. Schleimhautpolypen können sowohl am Gebärmutterhals als auch in der Gebärmutterhöhle auftreten und sind leicht durch eine Ausschabung zu entfernen.
- Zellveränderungen des Gebärmutterhalses: Manchmal weist der Vorsorgeabstrich auf eine Zellveränderung hin, die eine Entzündung oder eine Vorstufe von Krebs sein kann. Um weitere Klarheit zu schaffen, wird eine Probeentnahme erforderlich, durch eine Gewebsentnahme oder die so genannte Konisation.
- Bösartige Veränderungen des Gebärmutterhalses und Gebärmutterkörpers. Diese Erkrankungen werden interdisziplinär behandelt nach den AGO-Richtlinien, mit den Kollegen der Onkologie und Strahlentherapie.
- Die häufigste Erkrankung des Eierstocks sind Zystenbildungen. Diese Zysten können verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel eine hormonelle Störung, ein unkontrolliertes Wachsen von Keimzellen, das Bilden einer Endometriosezyste. Je nach Größe der Zysten und Beschwerden können diese Zysten problemlos mittels minimalinvasiver Maßnahmen behandelt werden.
- Entzündliche Krankheiten des Eierstocks bis zur Abszessbildung. Diese Entzündungen werden zuerst nur mit Medikamenten behandelt. Im Falle einer Abszessbildung müssen diese Erkrankungen mittels Bauchspiegelungen behandelt werden.
- Bösartige Veränderungen des Eierstocks. Auch hier werden diese Erkrankungen interdisziplinär nach den AGO-Richtlinien behandelt. In diesem Fall muss ein Leibschnitt durchgeführt werden. Mehr Informationen erhalten Sie unter dem Punkt „Behandlungsschwerpunkte„
Es gibt verschiedene Ursachen für die Harninkontinenz. Die zwei häufigsten Ursachen sind die Belastungsinkontinenz und die Dranginkontinenz. Die Belastungsinkontinenz bedeutet, dass die Blase „überschwappt“ bei erhöhtem Druck im Unterleib, zum Beispiel beim Husten, beim Lachen, beim Niesen, beim Heben von Gegenständen, beim Rennen usw. Die Dranginkontinenz bedeutet, dass die Blase gereizt ist und ständig die Information gibt, dass man auf die Toilette muss. Häufig besteht eine gemischte Harninkontinenz. Die Behandlung der Inkontinenz ist immer, abhängig von der Ursache, individuell zu gestalten. Eine Stressharninkontinenz wird meistens mittels Operationsverfahren behandelt, die Dranginkontinenz mittels Arzneimitteln. Oft sind beide Verfahren erforderlich. Die genaue Diagnose wird mittels verschiedener Blasenuntersuchungen gestellt, die wir interdisziplinär mit der Urologischen Abteilung durchführen. Direkt zu Inkontinenz- und Beckenbodentherapie.
Senkungen der Gebärmutter und/oder der Scheide bedeutet, dass die Gebärmutter im Schambereich oder sogar außerhalb des Schambereichs zu fühlen ist. Die Senkung muss nur dann behandelt werden, wenn sie Beschwerden verursacht, wie zum Beispiel Fremdkörpergefühl in der Scheide, „Ziehen“ im Unterleib oder im Rücken oder Probleme beim Wasserlassen, Wasserhalten oder Probleme beim Stuhlgang. Eine Senkung oder ein Vorfall der Gebärmutter bzw. der Scheide kann, muss aber nicht mit einer Harninkontinenz verbunden sein.
Vaginale Blutungsstörungen können in jedem Alter der Frau auftreten. Meistens sind die Blutungen hormonell bedingt und können mittels Arzneimitteln behandelt werden. Seltener werden sie durch eine Neubildung wie einen Polyp oder ein Myom verursacht und müssen dann operativ behandelt werden. Sehr selten ist die Ursache auch eine bösartige Erkrankung.
Chronische Unterleibsschmerzen haben verschiedene Ursachen, die häufig im gynäkologischen Fachbereich liegen können, aber auch manchmal andere Ursachen haben. Wenn eine Diagnose mittels Ultraschall oder Computertomografie nicht gestellt werden kann, hilft eine diagnostische Bauchspiegelung, um zum Beispiel Verwachsungen, Endometrioseherde oder Entzündungen auszuschließen. Diese können dann per Bauchspiegelung behandelt werden.
Bei der Endometriose handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die durch versprengte Gebärmutterschleimhaut verursacht wird. Dies bedeutet, dass aus teilweise noch unerklärlichen Gründen Gebärmutterschleimhaut sich außerhalb der Gebärmutter befindet. Die häufigsten Absiedelungen sind Eileiter und Eierstöcke bzw. Bauchfell im kleinen Becken. Selten können sich die Absiedelungen auch im Darm oder der Blase befinden, sehr selten auch in Körperteilen außerhalb des Bauchraumes. Diese Schleimhäute folgen aber demselben Hormonzyklus wie die normale Gebärmutterschleimhaut, so dass es jeden Monat zu kleinen Blutabsiedlungen führen kann. Dies kann zu chronischen Unterleibsschmerzen führen. Häufig ist die Endometriose ohne Beschwerden und wird zufällig bei einer Bauchspiegelung entdeckt, zum Beispiel bei einer diagnostischen Bauchspiegelung bei Kinderlosigkeit. Wenn die Diagnose gestellt ist, folgt meistens eine kombinierte Behandlung mit zuerst operativer Sanierung (zum Beispiel entfernen einer Zyste am Eierstock, Verödung eines Herdes am Bauchfell etc.). Diese Operationen werden meistens per Bauchspiegelung und organerhaltend durchgeführt. Danach ist immer eine hormonelle Behandlung erforderlich.