Was ist Hämatologie?
Wie werden Sie behandelt.
Die Hämatologie ist ein Teil des Faches Hämatologie/Onkologie und umfasst eine Vielzahl von gut- und bösartigen Erkrankungen des blutbildenden und des lymphatischen Systems. Dabei beschäftigen wir uns häufig mit der Abklärung von Blutbildveränderungen oder der weiterführende Diagnostik bei Lymphknotenschwellungen. Von der ausführlichen Diagnostik, die zum Teil im eigenen Speziallabor durchgeführt oder auch in weitere Speziallabore versendet wird, bis zur Therapieplanung und -durchführung nach erfolgter Diagnosestellung, werden Sie von einem Behandler begleitet. Die Art der Behandlung kann von alleinigen Kontrolluntersuchungen, über Antikörper- oder Immuntherapien bis hin zu komplexen Chemotherapien reichen.
Sie werden entweder ambulant in der Tagesklinik behandelt oder stationär auf der hämatologischen Spezialstation. Sehr häufig können hämatologische Erkrankungen damit erfolgreich behandelt werden. Auch die Nachsorge erfolgt weiter in unserer Klinik, so dass wir Sie häufig über Jahre begleiten.
Als hämatologisches Zentrum sind wir auch auf die Durchführung komplexer Chemotherapien bei Leukämiepatienten spezialisiert und führen Hochdosischemotherapien mit anschließenden Blutstammzelltransplantationen durch. Diese Behandlungen erfolgen in neuen Räumlichkeiten, die über ein spezielles Luftfiltersystem sowie Schleusen vor den Zimmern verfügen, damit ein maximaler Schutz vor Infektionserreger gewährleitet ist.
Desweiteren behandeln wir auch Patienten mit angeborenen Defekten in der Blutbildung wie zum Beispiel Patienten mit Thalassämien oder Sichelzellanämien.
Gerade in der Hämatolologie gibt es einen raschen medizinischen Fortschritt, zu dem vor allem klinische Studien beitragen. Daher führen wir eine Vielzahl von klinischen Studien (der Phasen 1-3) in unserem Zentrum durch, eine Studienteilnahme wird Ihnen in der passenden Situation jeweils angeboten und durch das spezialisierte Studienteam ausführlich erläutert.
Häufige Krankheitsbilder
Maligne Lymphome sind eine Gruppe von Krebserkrankungen des Lymphsystems, die sich aus bösartigen Lymphozyten, einer bestimmten Art von weißen Blutkörperchen, entwickeln. Es gibt verschiedene Arten von Lymphomen, aber die häufigsten sind das Hodgkin-Lymphom (auch Morbus Hodgkin genannt) und das Non-Hodgkin-Lymphom.
Das Hodgkin-Lymphom ist durch das Vorhandensein einer bestimmten Art von bösartigen Lymphozyten, den sogenannten Hodgkin- und Sternberg-Zellen, gekennzeichnet. Diese Zellen machen normalerweise nur einen kleinen Teil des Lymphomgewebes aus. Das Hodgkin-Lymphom tritt oft in Lymphknoten auf und kann sich auch auf andere Teile des Körpers ausbreiten.
Das Non-Hodgkin-Lymphom ist eine heterogene Gruppe von Lymphomen, die sich in ihrer Biologie, klinischen Präsentation und Prognose unterscheiden können. Non-Hodgkin-Lymphome können sich in jedem Teil des Körpers entwickeln, in dem Lymphgewebe vorhanden ist, einschließlich Lymphknoten, Milz, Knochenmark, Magen-Darm-Trakt und Lungen. Es gibt viele verschiedene Unterarten von Non-Hodgkin-Lymphomen, und ihre Behandlung und Prognose können je nach Art und Stadium der Erkrankung variieren.
Die Symptome von malignen Lymphomen können je nach Art und Stadium der Erkrankung unterschiedlich sein. Zu den häufigsten Symptomen gehören vergrößerte Lymphknoten, ungewollter Gewichtsverlust, Fieber, Nachtschweiß und Müdigkeit. Andere mögliche Symptome sind Juckreiz, Schmerzen im betroffenen Bereich und anhaltende Infektionen.
Die Behandlung von malignen Lymphomen hängt von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab. Die Therapieoptionen können Chemotherapie, Strahlentherapie, Antikörpertherapie, Stammzelltransplantation oder eine Kombination aus diesen Behandlungen umfassen. Die Prognose hängt auch von der Art und dem Stadium der Erkrankung ab, aber dank der Fortschritte in der Krebsbehandlung haben viele Menschen mit malignen Lymphomen gute Heilungschancen.
Das Plasmozytom, auch als multiples Myelom bezeichnet, ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks, bei der sich eine bestimmte Art von weißen Blutkörperchen, die Plasmazellen, unkontrolliert vermehren und in verschiedenen Knochen des Körpers wuchern können.
Plasmazellen sind normalerweise dafür verantwortlich, Antikörper zu produzieren, die helfen, Infektionen im Körper zu bekämpfen. Bei Patienten mit Plasmozytom produzieren die abnormen Plasmazellen jedoch fehlerhafte oder unnötige Antikörper, die den Körper nicht vor Infektionen schützen können. Gleichzeitig verdrängen sie gesundes Knochenmarkgewebe und können den Knochen schwächen, was zu Schmerzen, Brüchen und anderen Knochenproblemen führen kann.
Die Symptome des Plasmozytoms können variieren und sind oft unspezifisch. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Knochenschmerzen, vor allem im Rücken und in den Rippen, sowie Müdigkeit, Schwäche, Anämie, Nierenprobleme und erhöhte Infektanfälligkeit.
Die Diagnose von Plasmozytom erfolgt in der Regel durch Bluttests, Knochenmarkbiopsie, Röntgenaufnahmen, MRT oder CT-Scans. Bei Verdacht auf Plasmozytom sollten weitere Untersuchungen durchgeführt werden, um das Ausmaß der Erkrankung und das Risiko für Knochenbrüche zu beurteilen.
Die Behandlung von Plasmozytom umfasst eine Kombination aus Chemotherapie, Strahlentherapie und manchmal auch einer Stammzelltransplantation. Darüber hinaus können Medikamente eingesetzt werden, um die Knochenstärke zu erhalten und die Produktion von abnormalen Antikörpern zu reduzieren.
Die Prognose für Plasmozytom kann je nach Stadium und Schweregrad der Erkrankung variieren. Es gibt jedoch Fortschritte in der Behandlung, insbesondere durch neuere Medikamente, die die Überlebensraten und die Lebensqualität verbessern können. Eine sorgfältige Überwachung durch einen Onkologen ist wichtig, um eine angemessene Behandlung und Betreuung zu gewährleisten.
Akute und chronische Leukämien sind Krebserkrankungen des blutbildenden Systems, bei denen abnormale weiße Blutkörperchen, die als Leukozyten bezeichnet werden, im Knochenmark gebildet werden und in großen Mengen in das periphere Blut gelangen. Es gibt zwei Haupttypen von Leukämien, akute und chronische Leukämien, die sich in ihren klinischen Merkmalen und Prognosen unterscheiden.
Akute Leukämien entwickeln sich schnell und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel unreif und funktionieren nicht richtig. Dies führt zu einer raschen Verschlechterung des Gesundheitszustands des Patienten. Die beiden Haupttypen von akuten Leukämien sind die akute lymphoblastische Leukämie (ALL) und die akute myeloische Leukämie (AML). ALL betrifft hauptsächlich Kinder und junge Erwachsene und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel unreife Lymphozyten. AML betrifft hauptsächlich ältere Erwachsene und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel unreife myeloische Zellen.
Chronische Leukämien entwickeln sich langsamer und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel reifer, aber sie funktionieren immer noch nicht richtig. Die beiden Haupttypen von chronischen Leukämien sind die chronische lymphatische Leukämie (CLL) und die chronische myeloische Leukämie (CML). CLL tritt in der Regel bei älteren Menschen auf und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel reife, aber abnormal funktionierende Lymphozyten. CML tritt bei Menschen mittleren Alters auf und die Leukozyten, die durch die Krankheit produziert werden, sind in der Regel reifere myeloische Zellen, aber auch sie funktionieren nicht richtig.
Die Symptome von akuten und chronischen Leukämien können unterschiedlich sein, aber zu den häufigsten Symptomen gehören Müdigkeit, Blässe, Fieber, Nachtschweiß, vergrößerte Lymphknoten, Gewichtsverlust und Infektanfälligkeit.
Die Behandlung von Leukämien hängt von der Art der Leukämie und dem Stadium der Erkrankung ab. Die Therapie kann Chemotherapie, Strahlentherapie, Stammzelltransplantation oder eine Kombination aus diesen Behandlungen umfassen. In einigen Fällen kann eine Beobachtung ohne unmittelbare Behandlung die beste Option sein. Dank der Fortschritte in der Krebsbehandlung haben viele Menschen mit Leukämie eine gute Prognose und können geheilt werden oder eine langfristige Remission erreichen.
Myelodysplastische Syndrome (MDS) sind eine Gruppe von Bluterkrankungen, die durch eine Störung der Blutbildung im Knochenmark verursacht werden. Die Knochenmarkszellen, die für die Produktion von Blutzellen verantwortlich sind, funktionieren nicht richtig und produzieren unreife, abnormale Blutzellen oder zu wenige Blutzellen. MDS kann zu Anämie, Infektionen und Blutungen führen und kann in einigen Fällen in eine akute Leukämie übergehen.
Die Symptome von MDS können sehr unterschiedlich sein und hängen von der Schwere der Erkrankung ab. Häufige Symptome sind Müdigkeit, Blässe, Schwäche, Kurzatmigkeit, erhöhte Infektanfälligkeit und Blutungen. MDS wird häufig zufällig im Rahmen einer Routineuntersuchung oder Blutuntersuchung entdeckt.
Es gibt verschiedene Arten von MDS, die aufgrund von Unterschieden in den Blutzellen, die betroffen sind, unterschieden werden. Die Prognose hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Einige Patienten können jahrelang ohne Behandlung leben, während andere schneller eine Behandlung benötigen.
Die Behandlung von MDS hängt von der Art und Schwere der Erkrankung ab. Die meisten Patienten erhalten eine unterstützende Therapie, um ihre Symptome zu lindern und ihr Wohlbefinden zu verbessern. Dazu gehört die Behandlung von Anämie mit Bluttransfusionen oder Wachstumsfaktoren, die die Produktion von Blutzellen im Knochenmark stimulieren können. In einigen Fällen kann eine Chemotherapie oder Stammzelltransplantation notwendig sein. Die Wahl der Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, einschließlich des Alters des Patienten, der Art und Schwere der Erkrankung und des allgemeinen Gesundheitszustands.
Bei der Sichelzellanämie handelt es sich um eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen. Durch eine Mutation im Gen für die ß-Kette verformen sich die roten Blutkörperchen sichelartig. Dies führt zu Gefäßverschlüssen, die sich in Schmerz-Episoden, Schädigung der inneren Organe, einer erhöhten Infektneigung und einer chronischen Blutarmut äußert.
Durch eine Blutabnahme, bei der das Blut mikroskopisch untersucht und eine Hämoglobin-Elektrophorese durchgeführt wird, kann die Sichelzellerkrankung diagnostiziert werden.
Betroffene Patienten und Familienangehörige benötigen eine
lebenslange engmaschige ärztliche Begleitung, um Schmerzereignisse und Folgeerkrankungen zu behandeln bzw. zu verhindern. Bei einer Diagnose bieten wir unseren Patientinnen und Patienten in unserer Klinik für Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin eine engmaschige Anbindung und Behandlung auf höchstem wissenschaftlichen Niveau.
Symptome und Komplikationen bei Erwachsenen
- Schmerzen im Bereich des Brustkorbes, des Bauches oder auch der Extremitäten
- Gallensteine
- Schlaganfälle
- Infekte durch Versagen der Milz
Symptome und Komplikationen bei Kinden
- Schmerzhafte Schwellungen im Bereich der Hände und Füße
- Infekte durch Versagen der Milz
- Anschwellen des Bauches durch plötzliche Milzvergrößerung
Unsere Leistungen
- Regelmäßige ärztliche Anbindung in unserer
Hämoglobinopathiesprechstunde ab dem 18. Lebensjahr - Durchführung der jährlichen Routineuntersuchungen
gemäß der Leitlinien wie: Augenarzt, Ultraschall,
Hormondiagnostik, Knochencheck - Gynäkologische Mitbetreuung im Falle einer
Schwangerschaft - Konsiliarische Vorstellung in den entsprechenden
Fachabteilungen des Verbund Katholischer Kliniken
Düsseldorf | VKKD im Falle von
Komplikationen wie z.B. Gelenkproblemen - Blutgruppenuntergruppengerechte Transfusionen
bzw. Austauschtransfusionen - Stationäre Aufnahme bei Schmerzkrisen in der
Klinik Klinik für Onkologie, Hämatologie und
Palliativmedizin zur Behandlung