DER DARMKREBS
DEFINITION
Der Mastdarmkrebs, auch Enddarmkrebs und in der Fachsprache Rektumkarzinom genannt, wird mit dem eigentlichen Dickdarmkrebs, dem Kolonkarzinom, unter dem Begriff Kolorektalkarzinom (umgangssprachlich Darmkrebs) zusammengefasst.
HÄUFIGKEIT
In der überwiegenden Zahl der Fälle tritt die Erkrankung nach dem 50. Lebensjahr auf. Erblich bedingte Darmkrebserkrankungen treten allerdings bereits in einem jungen Lebensalter auf.
Für das Jahr 2010 ergab eine Schätzung des Robert-Koch-Instituts rund 73.000 Neuerkrankungen an Darmkrebs pro Jahr in Deutschland, davon 33.620 Fällen bei Frauen und 39.410 Fällen bei Männern. Damit ist das Kolorektalkarzinom sowohl bei Frauen als auch bei Männern die zweithäufigste Krebserkrankung. Der Anteil des Kolorektalkarzinoms an allen Krebserkrankungen in Deutschland beträgt etwa 16 Prozent. Seit 1980 ist die Häufigkeit von Darmkrebs in Deutschland stetig gestiegen, bei Männern um 34 Prozent, bei Frauen um 26 Prozent. Die Sterblichkeit an Darmkrebs nimmt seit Beginn der 1990er Jahre ab. Dennoch ist die Erkrankung hierzulande noch immer die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache.
Das Schaubild bildet die Gesamtbehandlungsqualität für Dickdarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf ab und zeigt, dass sich alle gemessenen Qualitätsindikatoren im Normalbereich befunden haben.
Das Schaubild bildet die Gesamtbehandlungsqualität für Enddarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf ab und zeigt, dass sich alle gemessenen Qualitätsindikatoren im Normalbereich befunden haben.
Die Tabelle zeigt die Häufigkeit auftretender Komplikationen nach OP bei Dickdarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf als Benchmarkvergleich mit über 250 anderen operativen Zentren Deutschlands.
Die Tabelle zeigt die Häufigkeit auftretender Komplikationen nach OP bei Enddarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf als Benchmarkvergleich mit über 120 anderen operativen Zentren Deutschlands.
Die Tabelle zeigt die chirurgische Qualität in Bezug auf die Radikalität der OP bei Enddarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf als Benchmarkvergleich mit über 120 anderen operativen Zentren Deutschlands.
Die Tabelle zeigt den OP-Zugang bei Dickdarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf als Benchmarkvergleich mit über 250 anderen operativen Zentren Deutschlands.
Die Tabelle zeigt den OP-Zugang bei Enddarmkrebs im Marien Hospital Düsseldorf als Benchmarkvergleich mit über 120 anderen operativen Zentren Deutschlands.
Die Darstellungen sind aus unseren Qualitätsreports entnommen.
Für detaillierte Informationen stellen wir Ihnen hier die vollständigen Reports zur Ansicht oder als Download zur Verfügung:
Kolonkarzinom (Qualitätsreport)
Rektumkarzinom (Qualitätsreport)
Der Dickdarm liegt größtenteils in der Bauchhöhle, wo er die Dünndarmschlingen umrahmt. Er beginnt bei den meisten Menschen im rechten Unterbauch, wo der Dünndarm seitlich einmündet und die Leerdarm-Blinddarm- Klappe (Ileozökalklappe, Bauhin-Klappe) bildet. Der Dickdarm nimmt den Speisebrei aus dem Dünndarm auf, transportiert ihn weiter, speichert ihn im Mastdarm und scheidet ihn letztlich aus. Dabei entzieht er ihm weiteres Wasser und ist an der Regulation des Chloridund Kalium-Ionen-Haushaltes beteiligt. Abgesehen von kurzkettigen Fettsäuren werden im Dickdarm keine Nährstoffe aufgenommen. Eine bedeutende Rolle bei der Bildung dieser Fettsäuren spielen die Bakterien des Dickdarms, die Darmflora.
Die Entstehung von Darmkrebs ist ein komplexes Geschehen, an dem mehrere Faktoren beteiligt sind. In sieben von zehn Fällen handelt es sich um sporadisch auftretende Tumoren, ein Viertel der Erkrankten hat eine familiäre Belastung, d.h. Darmkrebs in der Familie, ohne dass eine klare Ursache für eine Vererbung nachweisbar wäre, und bei lediglich fünf Prozent handelt es sich um eine genetisch, also erblich bedingte („hereditäre“) Form von Darmkrebs.
Sporadisch auftretender Darmkrebs entsteht in den meisten Fällen aus besonderen Schleimhautpolypen, sogenannten Adenomen. Diese zunächst gutartigen Wucherungen der Darmschleimhaut können sich im Laufe von manchmal vielen Jahren zu bösartigen Tumoren entwickeln und werden von Medizinern deshalb als die Vorstufen von Darmkrebs eingestuft.
VORBEUGUNG: PRIMÄRPROPHYLAXE
Der Entstehung von Adenomen und damit auch Darmkrebs kann wahrscheinlich durch einen gesunden Lebensstil vorgebeugt werden. Die Ernährung, ein gesundes Körpergewicht und körperliche Aktivitäten haben daran einen besonders hohen Anteil. Es wird vermutet, dass bei Einhaltung eines gesunden Lebensstils 50 bis 70 Prozent aller Kolorektalkarzinome verhindert werden könnten.
VORSORGE: SEKUNDÄRPROPHYLAXE REGELMÄSSIGE VORSORGEUNTERSUCHUNGEN
Eine weitere Säule bei der Vorbeugung von Darmkrebs sind die Vorsorgeuntersuchungen. Sie zielen darauf ab, nicht nur Darmkrebs im Frühstadium zu erkennen, sondern bereits seine Vorstufen, die sogenannten Adenome. Diese können unmittelbar bei der Darmspiegelung entfernt werden, sodass sich kein Krebs mehr daraus entwickeln kann. Experten gehen davon aus, dass sich ein kolorektales Karzinom durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in 75 bis 90 Prozent aller Fälle verhindern lässt.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bei der Vorsorge und Früherkennung von Kolorektalkarzinomen folgende Kosten:
- ab dem 50. Lebensjahr: für eine Tastuntersuchung des Enddarms und einen Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl pro Jahr
- ab dem 55. Lebensjahr: für zwei kostenlose Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von mindestens zehn Jahren oder eine Tastuntersuchung des Enddarms und einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl alle zwei Jahre.
Mithilfe der Darmspiegelung (Koloskopie) können sowohl die Vorstufen von Darmkrebs, die sogenannten Schleimhautpolypen oder Adenome, als auch Darmkrebs selbst erkannt werden. Adenome lassen sich unmittelbar bei der Darmspiegelung entfernen, sodass sich Krebs gar nicht erst entwickeln kann. Wird bei der Darmspiegelung Darmkrebs in einem frühen Stadium erkannt, ist die Krankheit durch eine Operation in der Regel heilbar.
INTERDISZIPLINÄRE THERAPIEMÖGLICHKEITEN
Hier arbeiten heute die verschiedenen Fachdisziplinen in enger Kooperation an der Erstellung individueller Therapiekonzepte. Dabei haben neben der operativen Therapie auch die Strahlentherapie und die Onkologie einen hohen therapeutischen Stellenwert. Gerade durch die individuelle und interdisziplinäre Therapieplanung können optimale Therapieergebnisse erzielt werden.
Minimalinvasive Operationstechniken – durchgeführt an zertifizierten Zentren – sind konventionellen Operationen prognostisch gleichwertig. Ihr großer Vorteil besteht darin, dass sie mit weniger Schmerzen, einem kürzeren stationären Aufenthalt sowie mit besseren kosmetischen Ergebnissen verbunden sind.