Ein Kreuzsymbol Marien Hospital Düsseldorf

Verstopfung I ODS

Durch einen inneren Vorfall kann der Stuhl den Enddarm nicht passieren, es kommt zu einem vermehrten Pressen der Patienten, welches wiederum zu einer Druckerhöhung im Darm führt. Folgend kommt es […]

Grundsätzlich müssen zwei Formen des obstruktiven Defäkationssyndroms unterschieden werden:

  • Die eine Form hat als Ursache eine verzögerte durch den Darm (slow-transit-constipation),
  • Die andere Form wird durch eine gestörte Darmentleerung verursacht (outlet obstruction).

Durch einen inneren Vorfall kann der Stuhl den Enddarm nicht passieren, es kommt zu einem vermehrten Pressen der Patienten, welches wiederum zu einer Druckerhöhung im Darm führt. Folgend kommt es vor allem bei Frauen zu Vorwölbungen der Darmwand, die die Passage weiter behindern und bei wiederum exzessivem Pressen zu Senkungen von Dünndarm, und Dickdarm in das kleine Becken führen.

Die Erkrankung betrifft vorwiegend Frauen ab dem 60. Lebensjahr.

Ursachen:

Die verzögerte Passage wird durch mangelnde Beweglichkeit des Darms verursacht, die wiederum zu einer zunehmenden Eindickung des Stuhls und einer chronischen Verstopfung führt.

Die gestörte Darmentleerung hat vielfältige Ursachen. Dabei spielen Störungen der Nervenversorgung des kleinen Beckens und des Enddarms ebenso eine Rolle wie auch anatomische Veränderungen des Enddarms wie

  • Aussackungen (Rektocele)
  • Enddarmvorfälle (Rektumprolaps)
  • Innerer Enddarmvorfall (Intussuszeption)
  • Tumoren

Symptome:

  • Verlängerte Stuhlentleerung
  • Erschwerte Stuhlentleerung
  • Erfolglose wiederholte Entleerungsversuche
  • Gefühl der unvollständigen Entleerung
  • Schmerzen und Druckgefühl
  • Stuhlschmieren
  • Schwierigkeiten, den Stuhl willkürlich zu halten
  • Notwendigkeit starken Pressens
  • Notwendigkeit zur Zuhilfenahme des Fingers zur Entleerung

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Therapie: (Die Therapie richtet sich nach der Ursache und der Beschwerdeausprägung der Patienten)

Konservativ:

  • Erhöhung der täglichen Trinkmenge,
  • Medikamentöse Beeinflussung der Stuhlkonsistenz (Weichmacher),
  • Klistiere,
  • Einläufe,
  • Salzhaltige Abführlösungen,
  • Flohsamen,
  • Milchzuckerpräparate,
  • Beckenbodengymnastik zum Training der effektiven Stuhlentleerung,
  • Biofeedback-Therapie, vor allem bei Beckenbodendyssynergie.

Operativ:

  • S.T.A.R.R. = Stapler assistierte transanale Rektumresektion:

Bei Rektocele und / oder Intussuszeption als Ursache des ODS können diese mit dieser limitierten befundorientierten Operationsmethode abgetragen werde. Dabei wird die Wand des Enddarms im Bereich der Aus- / Einstülpungen mit einer Naht gefasst, in ein Klammernahtgerät eingezogen und anschließend vernäht und durchtrennt. Im Prinzip handelt es sich hier um ein inneres Lifting. Eine Bauchoperation kann so vermieden werden.

  • Resektionsrektopexie:

Hierbei handelt es sich um eine minimalinvasive Bauchoperation (Schlüssellochtechnik), bei der ein zu lang angelegter Dickdarm zunächst gekürzt wird. Der gekürzte und wiederhergestellte Darm wird dann zusätzlich mit einer Naht oder unter Zuhilfenahme eines Kunststoffnetzes am Kreuzbein fixiert, um ein erneutes Absenken in das kleine Becken zu vermeiden.