VON DIAGNOSTIK BIS THERAPIE
WELCHE UNTERSUCHUNGEN SIND NOTWENDIG?
Wir beraten Sie von Anfang an interdisziplinär zu Diagnose, Therapie- und Behandlungsmethoden. Sowohl für die gutartige Vergrößerung als auch für die bösartige Neubildung der Prostata sind einige Untersuchungen vor Einleitung einer Therapie notwendig. Um Doppeluntersuchungen zu vermeiden, werden bei uns die Untersuchungen durchgeführt, die vom Hausarzt oder Urologen noch nicht durchgeführt wurden.
UNTERSUCHUNGSMETHODEN IM ÜBERBLICK:
Bei der digital-rektalen Untersuchung (DRU) tastet der Arzt mit dem Finger vom Enddarm her die Prostata. Da die Prostata direkt vor dem Darm liegt, können auf diese Weise Informationen über Größe und Beschaffenheit der Vorsteherdrüse gewonnen werden. Verdacht auf Prostatakrebs besteht z. B. dann, wenn Verhärtungen von „holzartiger“ Beschaffenheit getastet werden.
Als ein Verfahren mit guter Aussagekraft bietet sich eine Blutuntersuchung mit Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (PSA) an. Bei einer Erhöhung des PSA-Wertes besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für ein Prostatakarzinom. Allerdings können auch große Prostatadrüsen und Entzündungen der Prostata erhöhte PSA-Werte hervorrufen. Deshalb werden zur Sicherung der Diagnose oder zum Ausschluss eines Prostatakarzinoms Gewebeproben aus der Prostata entnommen. Dies geschieht im Rahmen einer so genannten Prostatastanzbiopsie (siehe unten). Eine weitere Bedeutung hat die Bestimmung des PSA-Wertes zur Verlaufskontrolle nach Einleitung einer Therapie.
Beim transrektalen Ultraschall (TRUS) wird eine hoch auflösende Ultraschallsonde in den Enddarm eingeführt. Die enge nachbarschaftliche Beziehung zwischen Enddarm und Prostata ermöglicht die Beurteilung des Prostatagewebes im Ultraschall und somit das Erkennen von krebsverdächtigen Arealen innerhalb der Prostata sowie die Vermessung der Prostatagröße. Weiterhin gibt diese Untersuchung Hinweise darauf, ob ein eventuell vorliegendes Prostatakarzinom auf die Prostata begrenzt ist. Neben der Ultraschalluntersuchung über den Enddarm kann die Prostata auch im transvesikalen Ultraschall dargestellt werden. Dabei wird der Ultraschallkopf auf den Unterbauch aufgesetzt. Der transrektale Ultraschall ermöglicht jedoch genauere Aussagen und wird daher bevorzugt.
Im Rahmen einer transrektalen Ultraschalluntersuchung werden durch den Enddarm mit einer feinen Nadel Gewebeproben (sog. PEs) aus der Prostata entnommen. Diese Untersuchung ist schmerzarm und kann sowohl in Narkose als auch in Lokalanästhesie durchgeführt werden. Das entnommene Gewebe wird anschließend von einem Pathologen auf Krebszellen untersucht. Bei Nachweis eines Karzinoms wird dieses nach einem internationalen Klassifizierungssystem, dem Gleason-Score eingeteilt. Der Gleason-Score ist die wichtigste und am weitesten verbreitete Einteilung des Prostatakarzinoms.
Mit Hilfe einer Feinnadelbiopsie und einer DNA-Analyse kann ergänzend zum Gleason-Score zusätzlich beurteilt werden, inwieweit ein nachgewiesener Tumor hoch aggressiv oder weniger gefährlich ist. Sie bietet dem Patienten und dem Therapeuten zusätzliche Informationen zur Entscheidungsfindung, welche Therapie jeweils am besten geeignet ist.
Die Ultraschalluntersuchung der Nieren gibt Hinweise darauf, ob eine Harnstauung, also eine Urinabflussbehinderung aus den Nieren, durch eine vergrößerte Prostata besteht. Des Weiteren ist die Restharnbestimmung mittels Ultraschall eine schmerzlose, einfache und schnelle Möglichkeit, die Blasenentleerung zu überprüfen.
Die Harnstrahlmessung ist eine einfache und schmerzlose Untersuchung. Mit ihr kann ermittelt werden, wie stark der maximale Harnstrahl ist und wie viel Urin die Blase speichern kann.
Mit diesem standardisierten Fragebogen können Beschwerden des Patienten hinsichtlich Abschwächung des Harnstrahls, häufiges und nächtliches Wasserlassen, Restharngefühl und vermehrte Drangsymptomatik erfasst werden. Dieser vom Patienten auszufüllende Fragebogen ist vor, während und nach der Therapie ein sinnvolles Hilfsmittel, um den Therapieverlauf zu überwachen.
Eine Blasenspiegelung kann erforderlich sein, um einen Blasentumor auszuschließen und Informationen über Harnröhre und Prostata zu gewinnen.
Es handelt sich hierbei um eine radiologische Harnabflussuntersuchung der Nieren mit Kontrastmittel. Informationen über den Harntrakt und seine Funktion sind möglich.
In einigen Fällen können weitere Untersuchungen notwendig sein, um eine für den Patienten optimale Therapie festzulegen. Bei dieser Umfelddiagnostik handelt es sich im Wesentlichen um folgende zwei Untersuchungen, die ambulant durchgeführt werden und eine Aussage über die Ausbreitung des Tumors ermöglichen.
Bei dieser nuklearmedizinischen Skelettuntersuchung können Tochtergeschwülste in den Knochen erkannt werden. Zurzeit wird die Durchführung dieser Untersuchung bei PSA-Werten über 20 ng/ml empfohlen.
Mit Hilfe dieses Untersuchungsverfahren kann untersucht werden, ob zum Beispiel bereits eine Ausbreitung eines Prostatakrebses außerhalb der Prostata oder in Lymphknoten stattgefunden hat.
Die Holmium-Laser-Enukleation ist ein weniger belastendes und wirksames Verfahren bei starken Vergrößerungen der Prostata. Wo häufig die Adenomektomie (offene Operation) als Lösung stand, ist diese Methode mit Hilfe von Holmium-Laserlicht schonender, sodass überschüssiges Prostatagewebe blutungsarm abgetragen wird. Mehr zum Verfahren.